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Erste Orientierung: Krise oder Notfall?

Psychisch aus dem Gleichgewicht? Passende Hilfe finden

Belastung, Krise, Erkrankung, Notfall – Begriffe verstehen: Was ist was

Psychische Krise

Eine Krise ist ein Zustand, in dem das innere Gleichgewicht gestört ist. Sie kann das Denken, Fühlen und Handeln stark beeinflussen – etwa durch Angst, Rückzug oder Überforderung. Krisen sind häufige Reaktionen auf schwierige Lebenssituationen, z. B. bei Trennung, Krankheit oder Verlust. Viele Menschen erleben irgendwann eine solche Phase.

Psychischer Notfall

Ein Notfall liegt vor, wenn du oder eine andere Person sich selbst oder andere akut gefährdet – zum Beispiel bei Gedanken, sich das Leben zu nehmen, sehr veränderten Wahrnehmungen oder starkem Kontrollverlust. In solchen Momenten braucht es sofort Unterstützung – wie bei einem körperlichen Notfall auch.

Du möchtest noch mehr Begriffe psychischer Gesundheit besser verstehen?

Dann schau auch in unser Glossar „Psych-Fachbegriffe erklärt“.

Ausrüstungsdurcheinander als Sinnbild für psychische Krisen

Psychischer Notfall: Anzeichen und Anlaufstellen

Manchmal geraten Menschen in eine so starke innere Not, dass sie sich selbst oder andere in Gefahr bringen könnten. Das nennt man einen psychischen Notfall.

 

Anzeichen für einen psychischen Notfall können sein:

  • Wahrnehmungen wie Stimmen hören oder Dinge sehen, die andere nicht wahrnehmen – insbesondere, wenn diese Eindrücke belastend wirken, stark verunsichern oder zu gefährlichem Verhalten drängen.
  • Jemand hat Gedanken, das eigene Leben zu beenden, und sieht keinen anderen Ausweg mehr.
  • Plötzliche und starke Veränderungen im Erleben oder Verhalten – zum Beispiel starke Unruhe, Rückzug, Verwirrung oder impulsive Handlungen – die für das Umfeld nicht mehr nachvollziehbar oder kontrollierbar erscheinen.
  • Eine stark eingeschränkte kognitive Erreichbarkeit: Die betroffene Person wirkt nicht mehr ansprechbar, zeigt keine Reaktion auf Ansprache oder scheint kaum noch in der Lage, klar zu denken oder sich mitzuteilen.

Wenn du solche Anzeichen bei dir oder einer anderen Person bemerkst, ist sofortige Hilfe nötig.

Angehörige von Menschen mit psychischen Krisen

Weitere ähnliche psychische Belastungszustände:

  • Belastungsreaktionen: Angst, Unruhe oder Schlafprobleme nach einem Schock, beispielsweise einem Unfall oder einem traumatischen Erlebnis.
  • Anhaltende Erschöpfung: Antriebslosigkeit und Müdigkeit, die auf eine depressive Phase oder Überlastung hindeuten können.
  • Panikattacken und starke Angst: Herzrasen, Atemnot oder Kontrollverlustgefühle. Falls du dies zum ersten Mal erlebst, lass die Symptome vorsichtshalber medizinisch abklären (Notruf 112).

Auch wenn du noch funktionierst, kann sich eine Krise verschärfen und akuter werden.

Deshalb ist es wichtig, erste Warnsignale ernst zu nehmen und frühzeitig Unterstützung zu suchen.

Nicht jede Krise braucht professionelle Hilfe

Manche Menschen finden aus eigener Kraft oder mit Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld wieder Stabilität. Andere benötigen professionelle Hilfe – beides ist in Ordnung. Wichtig ist, nicht allein mit der Situation zu bleiben.

Ein offenes Gespräch kann bereits entlasten und Orientierung geben. Wenn in deinem Umfeld niemand ist, mit dem du sprechen kannst oder möchtest, bieten Telefon- oder Onlineberatungen eine gute erste Anlaufstelle: Sie hören dir zu, helfen beim Sortieren deiner Gedanken und informieren über passende nächste Schritte.

Unterstützung für Angehörige: Wie kann ich begleiten?

Hier sind einige wichtige Tipps, die helfen können, eine gute Balance zwischen Unterstützung und Selbstfürsorge zu finden:

Gespräch und Beziehung gestalten

  • Empathie zeigen: Nimm dein Gegenüber als eigenständige Person wahr und versuche, Gefühle und Perspektiven nachzuvollziehen.
  • Auf die Gesprächsatmosphäre achten: Wähle einen geeigneten Ort mit wenig Ablenkung und genug Zeit für das Gespräch.
  • Offene Fragen stellen: Zum Beispiel: „Möchtest du darüber sprechen?“ oder „Erzähle mir, wie du dich fühlst.“
  • Achtsam zuhören: Sei präsent und höre hin, ohne Bewertungen oder vorschnelle Ratschläge zu geben. Bleibe mit deiner Aufmerksamkeit bei deinem Gegenüber und gib der Person die Möglichkeit, sich in ihrem persönlichen Tempo mitzuteilen.

Gespräch und Beziehung gestalten

  • Empathie zeigen: Nimm dein Gegenüber als eigenständige Person wahr und versuche, Gefühle und Perspektiven nachzuvollziehen.
  • Auf die Gesprächsatmosphäre achten: Wähle einen geeigneten Ort mit wenig Ablenkung und genug Zeit für das Gespräch.
  • Offene Fragen stellen: Zum Beispiel: „Möchtest du darüber sprechen?“ oder „Erzähle mir, wie du dich fühlst.“
  • Achtsam zuhören: Sei präsent und höre hin, ohne Bewertungen oder vorschnelle Ratschläge zu geben. Bleibe mit deiner Aufmerksamkeit bei deinem Gegenüber und gib der Person die Möglichkeit, sich in ihrem persönlichen Tempo mitzuteilen.

Unterstützung anbieten – ohne Druck auszuüben

  • Viele Angehörige wollen helfen – und wissen nicht genau, wie. Es kann hilfreich sein, bei den eigenen Beobachtungen zu bleiben und diese in Ich-Botschaften zu formulieren („Ich habe wahrgenommen, dass …“), statt zu bewerten.
  • Ein Zeichen von Unterstützung kann auch sein, einfach da zu sein und deutlich zu machen: „Du bist nicht allein, es gibt vielfältige Wege und Möglichkeiten.“
  • Wenn Offenheit da ist, könnt ihr gemeinsam überlegen, welche Art von Hilfe gerade passen könnte – ganz in dem Tempo, das für die betroffene Person stimmig ist.

Eigene Grenzen wahrnehmen und Selbstfürsorge

  • Begleitung kann Kraft kosten. Es ist völlig in Ordnung, wenn du merkst: Ich komme an meine Grenzen. Du musst nicht alles allein schaffen – es darf auch andere Menschen oder Stellen geben, die mittragen.
  • Vielleicht hilft es dir, dich selbst zu informieren, etwa durch Podcasts oder Erfahrungsberichte von anderen Angehörigen..
  • Auch eigene Auszeiten und der Austausch mit Menschen, die Ähnliches erleben, können entlasten.
  • Und manchmal ist es genau das Richtige, einfach da zu sein – ohne sofort eine Lösung parat haben zu müssen.

Fazit: Du bist nicht allein – es gibt Hilfe!

Psychische Belastungen sind ernst zu nehmen. Ob du selbst betroffen bist oder eine andere Person unterstützen möchtest – es gibt Wege, Hilfe zu finden. Zögere nicht, dich an eine Vertrauensperson oder eine Beratungsstelle zu wenden. Dein Wohlbefinden ist wichtig. Du bist wichtig!